02.05.2024 13:59 Uhr

Knallharte Matthäus-Worte an den FC Bayern

Ralf Rangnick (l.) wird nicht zum FC Bayern wechseln
Ralf Rangnick (l.) wird nicht zum FC Bayern wechseln

Nach ersten Medienberichten vermeldete es der Österreichische Fußball-Bund (ÖFB) am Donnerstagmorgen auch offiziell: Ralf Rangnick wird seinen Vertrag als Nationaltrainer Österreichs wie geplant bis zur Weltmeisterschaft 2026 erfüllen und nicht als Cheftrainer zum FC Bayern wechseln. Der nächste Korb für die Münchner, die in Sachen Trainersuche alles anderes als glücklich agieren.

Nach Xabi Alonso (bleibt in Leverkusen), Julian Nagelsmann (bleibt deutscher Bundestrainer) und Unai Emery (bleibt bei Aston Villa) ist Ralf Rangnick schon der vierte prominente Fußballlehrer, der nicht zum FC Bayern kommen möchte. 

Der nächste Korb für die Münchner ist nicht weniger als eine Blamage für den deutschen Rekordmeister, der bis dato einfach keinen Nachfolger für Thomas Tuchel findet.

Deutschlands Rekordnationalspieler Lothar Matthäus meldete sich nach der Rangnick-Absage an den FC Bayern zu Wort und nahm dabei kein Blatt vor den Mund.

"Das ist vielleicht die Absage, die Bayern München am meisten wehtut. Rangnick hätte noch mal einen großen Klub trainieren können und macht es nicht – obwohl eine solche Gelegenheit für ihn in seinem Alter vielleicht nie wieder kommt, anders als für Alonso oder Nagelsmann. Man muss feststellen: Die Bayern bekommen nicht mehr jeden Trainer, den sie haben wollen", so die Knallhart-Analyse des Weltmeisters von 1990 in der "Bild" zu der Angelegenheit.

Matthäus lobt Rangnick: "Zeichen menschlicher Größe"

Matthäus lobte Rangnick sogar für seine Entscheidung, seine Arbeit beim österreichischen Verband fortsetzen zu wollen. Der 65-Jährige ist seit knapp zwei Jahren als Teamchef in Österreich tätig.

"Ich habe Verständnis für Rangnick. Er hat einen Super-Job als österreichischer Nationaltrainer, hat dort Erfolg, und bekennt sich zu der Verantwortung für seine Mannschaft, erst recht so kurz vor der EM. Für mich ist seine Entscheidung ein Zeichen von menschlicher Größe", meinte Matthäus gegenüber der Zeitung.

Auch der finanzielle Aspekt sei für Rangnick offensichtlich nicht entscheidend gewesen. Zuletzt wurde darüber spekuliert, dass der Schwabe beim FC Bayern das fünf- bis sechsfache seines Jahresgehalts als ÖFB-Cheftrainer hätte einstreichen können.

"Ich gehe davon aus, dass Ralf Rangnick in seiner Karriere sehr gut verdient hat. Für Geld muss er so einen Job nicht mehr machen. Für ihn scheinen andere Dinge wichtiger zu sein wie etwa Zufriedenheit, Gestaltungsmöglichkeiten und Loyalität", meinte Matthäus, der selbst mit dem FC Bayern sieben Mal deutscher Meister geworden war.